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  • Johanniterschloss Sonnenburg in Słońsk

    Das Johanniterschloss in Słońsk geht auf das Jahr 1341 zurück. In den Besitz des Johanniterordens gelangte es im Jahr 1426. Zwischen 1545 und 1564 wurde es zu einer dreiflügeligen, von einem Wassergraben umgebenen Burg mit einem zusätzlichen Flügel und einem Turm in der Mitte ausgebaut. Zuvor war es ein Rittersitz, der Henning und Arnold Uchtenhagen gehörte.


    Das Johanniterschloss in Słońsk war der Sitz der vorgesetzten Einheit für die umliegenden Komtureien des Johanniterordens im Priorat Deutschland. Die Ballei Brandenburg, wie sie genannt wurde, besaß eine große Autonomie innerhalb der Ordensstrukturen und stand unter dem Patronat der brandenburgischen Markgrafen. Im 16. Jahrhundert traten die Mitglieder dieser Ballei zum Protestantismus über, lösten aber nicht ihre Verbindungen zum katholischen Priorat Deutschland.

    Im Jahr 1638 wurde das Schloss Słońsk durch einen Brand vernichtet, aber erst um 1661 wurde auf Geheiß des Herrenmeisters Johann Moritz von Nassau-Siegen mit dem Wiederaufbau begonnen. Als die Arbeiten 1688 abgeschlossen waren, wurde das Schloss zu einem repräsentativen Wohnsitz umgestaltet. Von da an wurde es als Ordensschloss in Sonneburg bezeichnet. Der Palast bestand aus Gebäuden, die in einem Quadrat von 43×43 Metern angeordnet waren, wobei der östliche Teil von dem Wohngebäude eingenommen wurde und der westliche Hof um 4 Meter erhöht war. Der Innenhof war von einer niedrigen, 1,2 m hohen Mauer umgeben. Auf der Hofseite war das Schloss zweistöckig, während die anderen Fassaden dreistöckig waren.

    Eine weitere gravierende Umgestaltung des Ordensschlosses Sonnenburg erfolgte 1783, wobei die Gräben zugeschüttet und die Verteidigungsmauer abgerissen wurden. Infolgedessen wurde der Hof auf seine ursprüngliche Höhe abgesenkt und das Schloss erhielt auf der Hofseite ein drittes Stockwerk. 1811 übernahm der König von Preußen den Besitz der Klöster, die zuvor aufgehoben worden waren. Im Jahr 1852 reaktivierte König Friedrich Wilhelm IV. die brandenburgischen Johanniter unter dem Namen Brandenburger Ballei des Johanniterordens, der im Wesentlichen eine Vereinigung für Adelige war. Im Schloss Sonnenburg wurde ein Museum und ein Archiv des Johanniterordens eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Archiv verloren, das Schloss begann zu verfallen und nach einem Brand 1975 blieben nur noch Ruinen übrig. Von 2019 bis 2023 wurde die Schlossruine als dauerhafte Ruine gesichert, um sie für den Tourismus und die Kultur zu nutzen.

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