Ausstellung Słońsk – Station 7:
Die Tafel zeigt das Wirken von Johann Moritz von Nassau-Siegen, der als Herrenmeister des Johanniterordens nach dem Dreißigjährigen Krieg für Wiederaufbau und Stabilität in der Oder-Warthe Region sorgte.
Der Dreißigjährige Krieg (1618-48) hinterließ in der gesamten Mark Brandenburg Verwüstungen und Elend. Zur Wiederbelebung der Wirtschaft holte Kurfürst Friedrich Wilhelm niederländische Baumeister und erfahrene Verwalter ins Land. Unter ihnen befand sich der welterfahrene Fürst Johann Moritz von Nassau Siegen, der zu einem entscheidenden Förderer der brandenburgischen Kultur und Wissenschaft wurde. Mit dessen Ernennung zum Herrenmeister im Jahr 1652 beabsichtigte der Kurfürst eine wirtschaftliche Entwicklung der bis dahin vernachlässigten neumärkischen Region.
Johann Moritz, immer begleitet von Architekten, Beamten, Wissenschaftlern und Künstlern, schuf handlungsfähige Verwaltungsstrukturen und ließ wüst liegende Bauernstellen neu besetzen. Dabei waren garantierte Besitzsicherungen für Bauern, Kossäten und Häusler ein Grundpfeiler der erfolgreichen Besiedlungspolitik und der schrittweisen Beseitigung der Kriegsschäden.
Unter seiner Führung entwickelten sich die Besitzungen in Brandenburg nach dem Dreißigjährigen Krieg zu neuer Blüte. Er ließ das Schloss Sonnenburg nach niederländischem Vorbild neu errichten, setzte auch die spätgotische Kirche wieder instand und förderte Zuwanderer mit Vergünstigungen. Der nachhaltige wirtschaftliche Aufschwung und die ingenieurtechnische Meisterleistung der Trockenlegung des Warthebruchs verhalfen der Ballei zu europäischem Ansehen.
Bis heute wird das Andenken an Johann Moritz von Nassau-Siegen in der Region bewahrt, z.B. durch die Tradition der Moritzfeste (auch Mauriciade).